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Flug in eine grünere Zukunft: Wie Firefly Green Fuels Menschenabfall in nachhaltigen Jet-Kraftstoff verwandelt

Firefly Green Fuels: Erneuerbares Jet-Kraftstoff aus Menschenabfall Die britische Firma Firefly Green Fuels bricht neue Wege in der Kraftstoffproduktion. Ihre jüngste Innovation: Ein völlig fossiler freier Jet-Kraftstoff, der aus menschlichem Abfall hergestellt wird. Damit bietet das Unternehmen eine mögliche Lösung für die anhaltenden Herausforderungen in der Energieerzeugung, insbesondere in der Luftfahrt. Unabhängige Tests von Experten…
Benjamin Hofbauer
8. Januar 2024
Flug in eine grünere Zukunft: Wie Firefly Green Fuels Menschenabfall in nachhaltigen Jet-Kraftstoff verwandelt
Bild zeigt illustratives Beispiel - kein offizielles Material

Firefly Green Fuels: Erneuerbares Jet-Kraftstoff aus Menschenabfall

Die britische Firma Firefly Green Fuels bricht neue Wege in der Kraftstoffproduktion. Ihre jüngste Innovation: Ein völlig fossiler freier Jet-Kraftstoff, der aus menschlichem Abfall hergestellt wird. Damit bietet das Unternehmen eine mögliche Lösung für die anhaltenden Herausforderungen in der Energieerzeugung, insbesondere in der Luftfahrt. Unabhängige Tests von Experten der Cranfield University untermauern die Behauptungen des Unternehmens. Sie bestätigen, dass der neu entwickelte Kraftstoff im Hinblick auf seine Zusammensetzung fast dem herkömmlichen A1 Jet-Kraftstoff entspricht.

Gleichzeitig konnte eine 90-prozentige Verringerung des CO2-Fußabdrucks im Vergleich zu den derzeit in der Luftfahrt verwendeten Treibstoffen festgestellt werden. Das stellt einen bedeutenden Durchbruch dar und könnte einen enormen Einfluss auf zukünftige Umweltziele in Bezug auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen haben. Die Technologie von Firefly Green Fuels könnte bei der Transformation hin zu erneuerbaren Energiequellen eine wichtige Rolle spielen.

Forschungsfinanzierung und Zukunftspläne

Das Potenzial der Technologie ist nicht nur den Experten von Firefly Green Fuels und der Cranfield University aufgefallen. 2021 erhielt das Unternehmen von der britischen Verkehrsbehörde, dem Department of Transport, eine Fördersumme von £2 Millionen. Damit soll das Projekt, das den nachhaltigen Luftfahrtkraftstoff zum Ziel hat, weiter vorangetrieben werden. Die Vision von Firefly Green Fuels ist es, ihre Produktionsanlage innerhalb der nächsten fünf Jahre auf den Markt zu bringen.

Dabei ist bereits an zukünftige Partnerschaften gedacht. So hat das Unternehmen einen Vertrag mit der Billigfluglinie Wizz Air unterzeichnet. Ab 2028 soll Firefly Green Fuels die Fluggesellschaft mit dem innovativen fossilenfreien Kraftstoff versorgen. Auch wenn das erneuerbare Jet-Kraftstoff momentan noch nicht kommerziell verfügbar ist, sind diese Pläne ein deutliches Zeichen dafür, dass Firefly Green Fuels an seinen Erfolg glaubt.

Verfahren der Kraftstoffproduktion und Umweltauswirkungen

Firefly Green Fuels bezieht das Abwasser, das in seinem innovativen Verfahren zur Kraftstoffproduktion verwendet wird, von Wasserunternehmen innerhalb des Vereinigten Königreichs. In einem Prozess, der als hydrothermische Verflüssigung bekannt ist, wird das raffinierte Abwasser in eine Art Rohöl umgewandelt. Dieses Verfahren ermöglicht es, feste Nebenprodukte in Dünger umzuwandeln, was die Nachhaltigkeit und Effizienz des Prozesses weiter erhöht.

Ein beachtenswerter Vorteil dieses Verfahrens ist die vergleichsweise geringe Kohlenstoffintensität des gesamten Prozesses. Mit nur 7,97 Gramm Kohlendioxid pro Megajoule (gCO2e/MJ) liegt sie deutlich unter der Kohlenstoffintensität herkömmlicher Flugzeugkraftstoffe, welche laut dem ICCT zwischen 85 und 95 gCO2e/MJ beträgt. Dies unterstreicht erneut das immense Potenzial dieses Ansatzes für den Klimaschutz.

Aussicht auf Kohlenstoffneutralität und Wirtschaftlichkeit

Die Möglichkeit, aus weit verbreiteten Ressourcen wie menschlichem Abfall innerhalb weniger Tage Treibstoff zu produzieren, könnte wegweisend für die Energiewirtschaft sein. Damit könnte die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, deren Entstehung Millionen von Jahren dauert, sukzessive reduziert werden. Aber nicht nur der Umweltaspekt spielt eine große Rolle: Die Kostenfrage ist ebenfalls entscheidend.

Noch ist nicht klar, wie sich die Kosten für diesen nachhaltigen Jet-Kraftstoff im Vergleich zu herkömmlichen Brennstoffen gestalten werden. Direkte Aussagen dazu seitens Firefly Green Fuels liegen bisher nicht vor. Jedoch deutete CEO James Hygate in einer Stellungnahme bereits an, dass die Verwendung von menschlichem Abfall als "billiger und reichlich vorhandener Rohstoff, der nie ausgehen wird", eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung darstellen könnte. Damit könnte Firefly Green Fuels der Schlüssel zu einer kosteneffizienten und nachhaltigen Energiewende in der Luftfahrtindustrie sein.