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Revolution im Kampf gegen Typ-1-Diabetes: Das vielversprechende Potenzial des unter die Haut implantierbaren SHEATH-Geräts

Hintergrundinformationen und technische Wissenswertes über das SHEATH Implantat Grenzüberschreitende Entwicklungen in der Medizintechnik bringen eine innovative Lösung für Typ-1-Diabetiker ans Licht. Der Fokus liegt auf SHEATH, eine abkürzung für Subcutaneous Host-Enabled Alginate THread, was sich als ein implantierbares Gerät darstellt, ähnlich wie ein Faden. Seine wirkungsvolle Rolle bei der Insulinabgabe stellt einen potenziellen Wendepunkt in…
Benjamin Hofbauer
9. Dezember 2023
Revolution im Kampf gegen Typ-1-Diabetes: Das vielversprechende Potenzial des unter die Haut implantierbaren SHEATH-Geräts
Bild zeigt illustratives Beispiel - kein offizielles Material

Hintergrundinformationen und technische Wissenswertes über das SHEATH Implantat

Grenzüberschreitende Entwicklungen in der Medizintechnik bringen eine innovative Lösung für Typ-1-Diabetiker ans Licht. Der Fokus liegt auf SHEATH, eine abkürzung für Subcutaneous Host-Enabled Alginate THread, was sich als ein implantierbares Gerät darstellt, ähnlich wie ein Faden. Seine wirkungsvolle Rolle bei der Insulinabgabe stellt einen potenziellen Wendepunkt in der Diabetesbehandlung dar. SHEATH implementiert so genannte "Islet Devices", die aus den insulinproduzierenden Zellen unseres Körpers abgeleitet werden und setzt sie in den Körper ein.

Dieser revolutionäre Typ-1-Diabetes-Therapieansatz umfasst den Einsatz von Nylonkathetern, die unter der Haut platziert werden und dort bis zu sechs Wochen verbleiben. Während dieser Zeit bilden sich Blutgefäße um die Katheter herum, wodurch die Struktur für die Islet Devices unterstützt wird, sobald die Katheter entfernt werden. Nach der Implantation scheiden die 10 Zentimeter langen Islet Devices Insulin über die sich bildenden Islet-Zellen ab, während sie gleichzeitig auch Nährstoffe und Sauerstoff aus den Blutgefäßen aufnehmen.

Chronologische Übersicht der Forschungs- und Entwicklungsschritte des Implantats

Der fachkundige Beitrag von Forschern der Cornell University und der University of Alberta war für die Erforschung und Entwicklung des SHEATH-Implantats unerlässlich. Im Jahr 2017 gelang es dem Professor für biologische und umwelttechnische Verfahren, Minglin Ma, an der Cornell, ein erstes implantierbares Polymer zu entwickeln, das den Namen TRAFFIC trug, was für Thread-Reinforced Alginate Fiber For Islets enCapsulation steht. Dieses war darauf ausgelegt, im Bauchbereich eines Patienten zu sitzen.

Vier Jahre nach der bahnbrechenden Erfindung von TRAFFIC gelang es Mas Team, das Konzept weiter zu verbessern, indem es ein stärkeres und robusteres Implantat entwickelte. Die bahnbrechende Errungenschaft im Jahr 2021 war das Beweisstück dafür, dass dieses verbesserte implantierbare Gerät den Blutzuckerspiegel bei Mäusen über einen beeindruckenden Zeitraum von sechs Monaten regulieren konnte.

Bestehende Herausforderungen und Grenzen des SHEATH Implantats

Trotz der vielversprechenden Fortschritte hat das SHEATH Implantat seine Hürden. Eine der größten Herausforderungen besteht in der Langzeitnutzung und -funktionalität der Islet-Zellen innerhalb des Körpers. Professor Ma äußerte Bedenken, dass es sehr schwierig sei, diese Inseln für lange Zeit innerhalb des Körpers funktionsfähig zu halten, da das Gerät die Blutgefäße blockiere, während die einheimischen Inselzellen in direktem Kontakt mit den Blutgefäßen stehen, die Nährstoffe und Sauerstoff liefern.

Aktuell nimmt die Forschung einen Schwerpunkt darauf, den Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff in großen Tiermodellen zu optimieren. Dies hat das Ziel, eine Maximierung und Verbesserung der Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Implantate zu erreichen. Hierzu laufen derzeit weitere Studien und Experimente.

Mögliche Auswirkungen des SHEATH Implantats auf die Behandlung von Typ-1-Diabetes

Eine potenzielle Wirkung des SHEATH-Implantats könnte die Neugestaltung der gegenwärtigen Standardbehandlung für Typ-1-Diabetes sein. Diese besteht derzeit entweder aus täglichen Insulininjektionen oder der Verwendung von Insulinpumpen. Die Möglichkeit, dass SHEATH eines Tages diese gängigen Behandlungswege ersetzen könnte, öffnet Türen zu neuen Therapieansätzen und könnte die Lebensqualität vieler Diabetiker erheblich verbessern.

Die visionäre Perspektive des SHEATH Implantats birgt gleichzeitig auch die Aufgabe, die Anwendung und weitere Entwicklung des Implantats kontinuierlich weiter zu optimieren. Dabei steht das Streben nach einer langfristig wirksamen und praktikablen Lösung in der medizinischen Praxis im Vordergrund. Die vielversprechende Entwicklung deuten auf einen großen Schritt in der Behandlung von Typ-1-Diabetes hin.